IMAGE MEMORY II

Performativer Kinoabend

k48 – Offensive für zeitgenössische Wahrnehmung

25. Juni 2015

In der zweiten Aktion der Reihe „IMAGE MEMORY“ in den Räumen des k48 in Wien wird ein großes Fenster zur Straße zur Projektionsfläche eines Films, dessen visuelle Ebene nur schemenhaft in Erscheinung trat. Einzig im Zusammenspiel mit einem in Echtzeit auf die Glasoberfläche aufgetragenen Text und den von den Besuchern gefalteten Papierfliegern – ihrerseits eine Reminiszenz an Ernst Schmidt Jr.s Expanded Cinema-Aktion “Hells Angels” (1969) wird das kollektive Bildgedächtnis aufgerufen und ein cinematischer Raum generiert. Das Fenster wird zum Screen, die Akteurin zum Teil des frames – ein Kinoabend ohne Kino.

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Der aufs Glas aufgetragene Text, Auszüge aus der Kurzgeschichte “Las Babas del Diablo” (dt.: “Teufelsgeifer”) des argentinischen Schriftstellers Julio Cortázar (siehe auch […] imagINe) fungierte als Vorlage und Inspiration zu Michelagelo Antonionis bekanntestem Film “Blow up”. Sowohl die Geschichte, als auch der Film reflektieren über den Blick durch die Kamera – über das Verhältnis unseres Sehens zum Apparat, einerseits im Sinne eines lustvollen Voyeurismus, andererseits im Sinne eines “verlogenen” Blicks.

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Wie bereits bei IMAGE MEMORY I trage ich das schwarze Shirt mit dem kaum lesbaren schwarzen Aufdruck „IMAGE MEMORY“.

Fotos: © Olga Kosanovic