I. E. [site 01-isole eolie]

 AT / 2004 / 8 min
* International Competition Cinematography Award, Cinematexas 2004, Austin, USA
Verleih: sixpackfilm
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Kurz taucht der Stromboli auf, wie von einem Blitz aus der Dunkelheit gehoben, in der er wieder verschwindet. Dann nähern wir uns den Äolischen Inseln, in deren filmischem Abbild Bewegung und Stillstand, die Materialität von Super8 und Video aufeinanderprallen. In dem Raum, der durch diese Vermessung mit der Kamera entsteht, wird die Landschaft als subjektive sinnliche Erfahrung, aber auch als ästhetischer Gegenstand der Abbildung untersucht.
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Die statischen und streng kadrierten Super8-Aufnahmen des Vulkans, des Meeres, der Inseln konstruieren entsprechend den Konventionen der Landschaftsmalerei das Bild einer erhabenen Schönheit. Die bewegten Videoaufnahmen spielen dagegen mit einer scheinbaren Unmittelbarkeit, einem subjektiven Blick und der Körperlichkeit der Bilder. Diese gegensätzlichen Wahrnehmungen einer gegebenen Topographie sind in eine streng metrische Struktur eingebunden, die subjektive und faszinierende Kartographie der Landschaft entsteht aus ihrer Konfrontation und Verbindung.
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Dieses Prinzip der Konfrontation wird auch auf die eindringliche tonale Ebene übertragen. Während die Videobilder vom Originalton begleitet werden, sind es in den Super8-Aufnahmen nicht eindeutig definierbare Klänge. Glaubt man zuerst, immer wieder das Rauschen der Wellen, des Windes zu hören, werden diese Geräusche zunehmend verfremdet. Es bleibt ein Moment der Irritation und bewussten Künstlichkeit. In I.E. [site o1 – isole eolie] wird die Landschaft dem Blick der Kamera unterworfen und in Bilder übersetzt. Es scheint, dass „Abstraktion und Natur in der Kunst verschmelzen, und dass der Auslöser dieser Synthese die Kamera ist.“ (Robert Smithson). Und am Ende entzieht sich der Stromboli wieder diesen Blicken der Kamera und verschwindet in der Dunkelheit. (Barbara Pichler)
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