400 + the image behind  (Sie suchten den Frieden und fanden den Tod)

Mit 16. Februar 2016 fanden nach Angaben von Flüchtlingsorganisationen wie des UNHCR und der IOM bereits 400 Flüchtlinge nur im Jahr 2016 auf der Mittelmeerroute den Tod. Laut den aktuellsten Aufzeichnungen des UNHCR vom 31.5. 2016 sind es mittlerweile bereits 2510 Todesopfer (über 500 im Monat ). Die europäischen Regierungen legen ihrerseits Zahlen vor, um die “Zahl der Flüchtlinge zu begrenzen”, Horst Seehofer Deutschland: 200.000 , Asylgipfel Österreich: 37.500 , Premierminister Manuel Valls Frankreich: 30.000 .

Das Projekt 400 – the image behind setzt sich zum Ziel die Toten dieser europäischen Tragödie zumindest für einen kurzen Moment in Erscheinung treten zu lassen. Dies erfolgt einerseits durch Schaufensterbeklebungen in Form von Piktogrammen, die herkömmlichste und verständlichste Methode um Zahlenwerte zu visualisieren, und andererseits durch einen einmaligen performativen Akt, der filmisch aufgenommen wird und die unfassbare Zahl der in nur wenigen Tagen Umgekommenen durch die gezielte Anwesenheit von 400 Personen im öffentlichen Raum greifbarer macht. 

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DIE AKTION

400 Personen werden gebeten in der Gasse mit den Schaufensterbeklebungen Aufstellung zu nehmen. Wie ein Balkendiagramm aus realen Personen formieren sich in der schmalen Straße auf etwa 70 Metern Länge 58 Reihen zu je 7 Menschen. Nach einer kurzen Zeitspanne des Verweilens löst sich die Ansammlung nach Regieanweisungen sukzessive wieder auf und ist am Ende der Performance wieder verschwunden.

Um sich von einer herkömmlichen Versammlung bzw. Demonstration abzuheben, wird Aufstellung, Position und Abgang der Personen nach Regieanweisung inszeniert – der performative Akt wird gleichsam zur Massenszene eines Films, der in Folge ebenso an unterschiedlichen Orten im Öffentlichen Raum präsentiert wird.

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REGIEANWEISUNG

Die Aufstellung wird mithilfe von 12 Helfer*nnen, die als Platzanweiser fungieren, durchgeführt werden. Im Anschluß verteilen die Helfer*nnen Zettel mit Buchstaben von A G. Bei Durchsage des jeweiligen Buchstabens verlassen jene Personen die Gasse. Regieanweisung: “Alle Personen mit Ticket A bitte jetzt abgehen.“ Daraufhin verlassen all jene Statisten den Straßenraum.

REGIEANWEISUNG ZUM DOWNLOAD

ANMELDUNG ÜBER FACEBOOK

ALTERNATIVE ANMELDUNG AUF DOODLE 

WANN: 26.6.2016, 15:00 – 18:00

Ankunft: Glockengasse Ecke Blumauergasse (Glockengasse 15), 1020 Wien

Zugang: zur Glockengasse bitte nur über Blumauergasse > SIEHE PLAN

Aufstellung: 15:00 – 15:45 

Dreharbeiten: 16:00 – 18:00PLAN-HANDOUT_kl

DER FILM

Die oben beschriebene Szenerie der 400 im Raster aufgestellten Menschen wird von zwei Kameras aufgezeichnet – die eine überblickt die gesamte Aktion in der Totalen, die Andere bewegt sich auf Straßenniveau als Handkamera direkt in der Menge.

KAMERA 1: Am Ende der Straßenflucht wird eine Kamera in einer höher gelegenen Wohnung fest positioniert und erfasst die Menschenmenge im Überblick. Sie dokumentiert durchgehend die vollständige Aktion, von der Aufstellung über die Dreharbeiten auf Straßenniveau bis hin zur sukzessiven Auflösung und letztendlich den am Ende menschenleeren Straßenzug.

KAMERA 2: Die zweite Kamera bewegt sich frei durch die Menge und rückt die einzelnen Personen ins Bild. Ein flüchtiges Vorübergehen, ein kurzer Blick in die Kamera – die Protagonisten werden gerade eben nicht dazu angehalten den Blick in die Kamera zu vermeiden, sie sehen uns direkt an, der Blick des Betrachters trifft den des Betrachteten.

KOMMEN SIE BITTE ZAHLREICH!!! SO WIE SIE SIND! 

DANKE!!!

[initiiert von Lotte Schreiber und TK1968++]